Landestheater Detmold

Das „Hochfürstlich Lippische Hoftheater“ wurde am 8. November 1825 nach einer Bauzeit von nur sechs Monaten mit Mozarts Oper „Titus der Gütige“ eingeweiht. Auftraggeber war Fürst Leopold II., der sich vor allem zu Repräsentationszwecken ein eigenes Hoftheater gewünscht hatte. Das Haus war schon damals ein Zweispartentheater mit Musiktheater und Schauspiel, bedeutende Persönlichkeiten der Zeit wie Albert Lortzing wirkten hier.

Am 5. Februar 1912 brannte das Theater während einer Vorstellung von Hermann Sudermanns „Bettler von Syrakus“ bis auf die Grundmauern ab. Ein Kohleofen war die Brandursache, Menschen kamen jedoch nicht zu Schaden, weil sie - von der Bühne herab rechtzeitig gewarnt - rechtzeitig das Haus verlassen konnten.

Nach fünfjährigem Wiederaufbau konnte das Theater am 29. September 1919 mit Lortzings „Undine“ wieder eingeweiht werden - nun allerdings nicht mehr als Hof- sondern als Landestheater, da der Fürst nach der Novemberrevolution 1918 entmachtet worden war und sich das Theater nun im Besitz des Freistaates Lippe befand. Ab 1922 gab es auch die ersten Gastspiele, um die finanzielle Situation aufzubessern - zunächst nach Bad Salzuflen, Paderborn und Holzminden.

Im Zweiten Weltkrieg schloss das Theater - wie alle anderen deutschen Bühnen - am 1. September 1944 seine Pforten im Zeichen des totalen Kriegseinsatzes. 1945 wurde es von der britischen Militärregierung beschlagnahmt, und es konnte nur unter großem bürokratischem Aufwand weitergespielt werden. Die Briten konnten sich bald jedoch den finanziellen Erfolgen durch die Einführung des Abonnements nicht verschließen und gaben das Theater am 5. Juli 1952 frei.

1969 bekam das alte Theater einen Anbau, in dem seitdem die Verwaltung und die Werkstätten des Landestheaters untergebracht sind. 2008 folgte ein zweiter Anbau, der mit neuem Orchesterprobenraum, Büros für Dramaturgie, Bühnenbildner und Regieassistenten und Garagen für die Transporter des Hauses nochmals für eine erhebliche Verbesserung der Arbeitssituation sorgte.

Heute ist das Landestheater Detmold das größte der vier Landestheater in Nordrhein-Westfalen und das einzige mit einem Musiktheater-Ensemble. 330 Menschen arbeiten hier, etwa die Hälfte davon im künstlerischen Bereich. Es fährt regelmäßig 112 Abstecherorte deutschlandweit zwischen München und Hamburg an und rollt dabei jährlich dreimal um den Globus - rechnet man die zurückgelegten Kilometer zusammen.

Stadt: Detmold

Chefdirigent/GMD: Lutz Rademacher

Webseite: www.landestheater-detmold.de