Es ist soweit, VioWorld startet unter dem Titel “Net Powered Artist – brotlose Kunst im Internet?” seine erste Blogparade, an der sich hoffentlich zahlreiche Blogger aus der Kulturszene (und darüber hinaus) beteiligen werden. Bis zum 20. September soll der Frage nachgegangen werden, wie Künstler (Musiker, Bildende Künstler, Autoren, etc…) das Internet für Ihre Präsentation und Vermarktung nutzen können. Im Raum steht die provokante Behauptung, dass Kunst im Netz zwar neue und spannende Erscheinungsformen – wie z.B. den Mashup – hervorbringt, aber letztenendes zur “Brotlosigkeit” verdammt ist. Heimliches Ziel dieser Blogparade ist es natürlich, diese These anhand aktueller Beispiele zu widerlegen.
Lassen wir zunächst den Medienexperten und Autor des Buches “Music 2.0″ Gerd Leonard zu Wort kommen:
Gerd Leonard – Net Powered Musicians – VUrbia.com…Life in the Entertainment Age! from JesseJaeo Tolbert on Vimeo.
Seiner Meinung nach besteht die Stärke des Internet vor allem im Generieren von Aufmerksamkeit, sprich Publikum, und erst im zweiten Schritt in der Monetarisierung. Die Möglichkeiten des Networking kennt jeder, sie heißen MySpace, Facebook, Twitter & Co. Aber welche konkreten Finanzierungs- und Vermarktungsmöglichkeiten gibt es für Musiker im Netz? Hier ein paar Beispiele:
Der Cellist Wolfram Huschke berichtet über seine Erfahrungen im Klassik-Bereich, das Social Web, insbesondere Facebook und Twitter für die Selbstvermarktung zu nutzen und kommt zu der eher nüchternen Erkenntnis, dass virtuelle Freunde noch lange keine potentiellen Käufer sind. Für die Bewerbung von Konzerten eignen sich diese Plattformen schon eher.
Interview with E-Cello Player Wolfram Huschke – Part 3/5: Online from Wolfgang Senges on Vimeo.
Blog und Twitter sind bei Klassik-Musikern leider noch nicht so recht angekommen, aber zumindest auf Facebook ist mittlerweile die gesamte junge Szene vertreten, z.B. Stargeiger Daniel Hope – um nur ein Beispiel zu nennen. Es gibt allerdings einige Institutionen wie die Kronberg-Academy oder die Duisburger Philharmoniker, die die gesamte Palette des Social Web vorbildhaft für sich zu nutzen wissen. Bitte mehr davon!
Im Pop und Rock-Bereich tut sich aber einiges mehr. Nicht nur sind zahlreiche Bands und Musiker im Twitter-Netzwerk aktiv, es gibt auch interessante Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten, die ohne Web 2.0 nicht denkbar wären. Zwei davon wollen wir hier kurz vorstellen:
Der Hector Fund bringt in den USA Musiker wie die Singer/Songwriterin Linda Thompson mit spendenwilligen Musikliebhabern zusammen, die aus einer Palette an verschiedenen Fördermöglichkeiten wählen können, um z.B. die Produktion eines Albums zu finanzieren. Das beginnt bei $10 für den einfachen Download (des noch zu produzierenden Albums) und reicht bis $50.000 für ein ganzes Paket an VIP-Angeboten inklusive eines persönlichen Songs der Künstlerin an den Spender. Die $100.000-Spende, um das Album zu verhindern, ist sicher nicht so ganz ernst gemeint. Der Erfolg dieses Konzeptes muss sich aber noch zeigen, momentan hat der Hector-Fund lediglich vier Künstler/Bands im Portfolio…
Weitaus größer ist das Portal SellaBand, das ebenfalls nach dem Prinzip der Vorfinanzierung funktioniert. In $10-Schritten kann man sich hier über Spenden der sogenannten “Believer” dem Traum von der eigenen Platte nähern. Voraussetzung ist natürlich eine gute Präsentation inklusive Hörbeispielen, die die Community überzeugt.
Die spannende Frage bleibt, in wieweit sich solche Konzepte auf andere künstlerischen Bereiche übertragen lassen. Fortsetzung folgt!
Super Beitrag!
Für Kunst bezahlen « Das Kulturmanagement Blog // 04.08.2009 um 09:51 Uhr
[...] Krohn hat vor wenigen Tagen auf Vioworld eine Blogparade gestartet hat und behauptet, “dass Kunst im Netz zwar neue und spannende Erscheinungsformen [...]
Gibts schon weitere Beiträge? Entwerfe und überlege noch… Liebe Grüße, Doro
Kronberg 2.0» Blogarchiv » Net Powered Artists – Vioworld hat eine Blogparade initiiert // 10.08.2009 um 11:28 Uhr
[...] Den ausführlichen Artikel finden Sie hier. [...]
Solange das Netz nur als Marketing erlebt wird wird es Kunst schwer haben. Solange bis es keine Kunst gibt, die im Netz funktioniert, nicht nur aber auch und wieder zurück und zwar crossover, die Möglichkeiten nutzend und zwar alle und noch vierzig mehr.
Darf ich darauf hinweisen?
Die Blogparaden gibt es schon!
http://www.spuer-sinn.net/blog2/?p=2692
Ansonsten: Gut so, die Richtung ist gut, sehr gut soagr!
Stimmt, Mikel, die Kunst, die das Potenzial des Internets ausnützt, gibt es noch nicht. Das empfinde ich auch als großes Defizit.
Dann kennt ihr offenbar noch nicht diese Seite: http://thru-you.com/. Das ist Kunst, die nicht nur im Netz funktioniert, sondern Kunst, die gar nicht ohne das Netz funktioniert. Wirklich großartig!
Kutiman ist ein gutes Beispiel für Kunst im Internet. Ich habe in einem früheren Post bereits was darüber geschrieben:
http://vioworld.de/blog/2009/05/all-together-now/#more-562
Kulturblogger › // 25.08.2009 um 20:54 Uhr
[...] veranstalten gerade eine Blog-Parade zum Thema Net powered Artists Drucken, versenden, [...]
Kulturblogger › Was macht die «Mitmach-Avantgarde» mit der Kunst? // 26.08.2009 um 18:07 Uhr
[...] veranstalten gerade eine Blog-Parade zum Thema Net Powered Artists. Dazu heißt es dort: Im Raum steht die provokante Behauptung, dass Kunst im Netz zwar neue und [...]
Kultur 2.0 » Blog Archive » Verdammt zur Brotlosigkeit? Künstler und Social Media // 20.09.2009 um 13:04 Uhr
[...] dem Titel “Net Powered Artist – brotlose Kunst im Internet? hat VioWorld eine Blogparade initiiert. Es soll der [...]